Design Thinking: Innovativ bewerben und Karriere machen

Design Thinking: Innovativ bewerben und Karriere machen

Professionell bewerben | 06.10.2023

Design Thinking: Die innovative Erfolgsformel für Bewerbung und Karriere. So gelingt es, konsequent die Perspektive des Unternehmens einzunehmen und den eigenen Nutzen klar herauszustellen. Lesen Sie, wie Sie mithilfe von Design Thinking Ihre Chancen auf die perfekte Stelle maximieren!

Design Thinking ist einer der absoluten Megatrends, der immer mehr Einzug in innovative Unternehmen hält. Doch Design Thinking ist weit mehr als nur ein temporärer Management-Hype. Es ist eine fundamentale Denkweise, die konsequent den Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Für Bewerber und Berufstätige eröffnet Design Thinking enorm vielversprechende Perspektiven. Diese Herangehensweise ermöglicht, die Sichtweise und die Bedürfnisse des Unternehmens viel tiefer zu verstehen und die eigene Bewerbung sowie die Karriereplanung sehr viel gezielter darauf auszurichten. 

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Design Thinking setzt konsequent auf die Bedürfnisse der Nutzer oder im Beruf des Unternehmens
  • Es hilft, in der Bewerbung die Perspektive des Unternehmens einzunehmen
  • Auch bei der Karriereplanung lässt sich mit Design Thinking der Nutzen für das Unternehmen steigern
  • Design Thinking fördert Kreativität, Nutzerfokus und einen iterativen Ansatz

Design Thinking ist einer der Megatrends, der immer mehr Einzug in Unternehmen hält. Dabei geht es darum, sich bei Produkt- oder Problemlösungen konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer zu orientieren. Mithilfe von Kreativtechniken, schnellen Tests und einem iterativen Vorgehen werden innovative Lösungen entwickelt. Doch Design Thinking ist mehr als eine Methode - es ist eine Denkweise, die auch für Bewerber und Berufstätige enorme Vorteile mit sich bringt.

Was ist Design Thinking?

Beim Design Thinking steht der Mensch im Mittelpunkt. Es geht darum, sich in die Lage von Nutzern hineinzuversetzen, deren Bedürfnisse zu verstehen und passende Lösungsansätze zu entwickeln. Im Gegensatz zum rein analytischen Vorgehen wird beim Design Thinking schnell mit praktischen Tests und Prototypen gearbeitet. Design Thinking ist ein flexibler, iterativer Prozess, der Raum für Kreativität und Innovationen bietet. Die vier Phasen sind: 

  1. Verstehen: Nutzerbedürfnisse erfassen
  2. Beobachten: Nutzer analytieren
  3. Synthese: Ideen zusammenführen
  4. Prototyping: Lösungen visualisieren und testen

Erfolgsbeispiel Apple: Nutzerfokus seit jeher

Apple ist ein prominentes Beispiel für die konsequente Nutzerorientierung. Mit dem iPod und iTunes ermöglichte Apple, ganz einfach Musik zu konsumieren. Mit dem iPhone revolutionierte man die mobile Nutzung. Apple dachte vom Nutzer, nicht vom technisch Machbaren her.

Design Thinking im Bewerbungsprozess

Doch wie können Bewerber und Berufstätige Design Thinking nutzen? Gerade im Bewerbungsprozess bietet es sich an, einmal durch die Design Thinking-Brille zu schauen.

  • Verstehen: Bewerbung aus Sicht des Unternehmens

In der ersten Phase geht es darum, sich in die Position des Unternehmens hineinzuversetzen. Welche Motivation, Ziele und Probleme könnte es mit dieser Stelle geben? Was macht den perfekten Kandidaten für sie aus?

  • Beobachten: Recherche zu Unternehmen und Stelle

Hier sammelt man konkrete Einblicke etwa durch Recherche auf der Firmenwebseite, in Stellenanzeigen oder über Mitarbeiter im Netzwerk. So entsteht ein Bild davon, welche Skills und welche Unternehmenskultur vorherrschen.

Nun geht es darum, die eigenen Stärken und Motivationen auf die ermittelten Anforderungen abzustimmen. In Anschreiben und Lebenslauf lassen sich so gezielt die Aspekte betonen, die für das Unternehmen besonders wertvoll sind.

  • Prototyping: Umsetzung der Bewerbung testen

Vor dem Abschicken kann man Prototypen der Bewerbung erstellen, um die Wirkung zu testen. Feedback vom Karriereberater oder auch im Freundeskreis hilft, die Bewerbung noch gezielter zu optimieren.

Design Thinking in der Praxis: Konkrete Anwendungsfälle für die optimale Bewerbung

Hier einige konkrete Beispiele, wie Design Thinking im Bewerbungsprozess angewendet werden kann:

  • Personas erstellen - sich detailliert zusammensetzten, welchen Background der perfekte Kandidat für die Stelle haben könnte
  • Journey Map aus Sicht des HR Managers - alle Schritte von der Bedarfsmeldung bis zur Einstellung visualisieren
  • Bewerbungsmappen-Prototyp - mit unterschiedlichen Anschreiben und Layouts testen
  • Feedback zu Musterbewerbung einholen - von Experten, aber auch von Freunden
  • Präsentationsvideo erstellen - um Soft Skills wie Kommunikation zu demonstrieren
  • Interviews simulieren - um Antworten und Verhalten zu üben
  • Onboarding imaginieren - sich vorstellen, wie die ersten Tage ablaufen könnten
  • Netzwerktreffen besuchen - um Firmenkultur und Mitarbeiter besser kennenzulernen
  • Firmenblog analysieren - um Themen und Tonfall des Unternehmens zu verstehen

Design Thinking als Schlüssel zur Traumstelle

Bei der Vorbereitung meiner Bewerbung wandte ich die Prinzipien von Design Thinking an. Zuerst analysierte ich die Bedürfnisse des Unternehmens genau. Durch Recherche und Gespräche mit Mitarbeitern fand ich heraus, welches Profil der perfekte Kandidat haben müsste.

Dann ging ich in die aktive Gestaltung: Ich erstellte meine Bewerbungsunterlagen als Prototypen und holte mir Feedback von Karriere-Experten ein. So optimierte ich meine Unterlagen in mehreren Iterationsschleifen.

In den Vorstellungsgesprächen konnte ich meine Motivation glaubwürdig mit den Zielen des Unternehmens verknüpfen. Meine Vorbereitung mittels Design Thinking hatte mich optimal auf die Sichtweise des Unternehmens eingestellt.

Mit dieser nutzerfokussierten Herangehensweise gelang es mir, mich von den anderen Bewerbern abzuheben. Die Personaler waren beeindruckt von meiner schnellen Auffassungsgabe und meinem unternehmerischen Denken.

Nach diesem Erfolg bin ich überzeugt: Design Thinking ist der optimale Weg, um sich von anderen Bewerbern abzuheben und die Bedürfnisse des Wunschunternehmens ideal zu treffen.

(Alexander N., 25, Bielefeld)

Design Thinking für die Karriereentwicklung

Doch auch als Angestellter lässt sich der Design-Thinking-Prozess gewinnbringend einsetzen, um die eigene Karriere voranzubringen.

  • Verstehen: Ziele und Motivation reflektieren

In Phase 1 geht es darum, die eigenen Bedürfnisse zu ergründen. Möchte man mehr Verantwortung? Etwas Neues lernen? Sich auf eine Führungsposition vorbereiten? Je klarer die eigenen Ziele sind, desto gezielter lässt sich die Karriere steuern.

  • Beobachten: Arbeitsumfeld analysieren

Hier nimmt man das aktuelle berufliche Umfeld unter die Lupe. Gibt es Bereiche, die sich gut zum Lernen eigenen? Wo gibt es mögliche Engpässe, die man beheben könnte? So identifiziert man Hebel und Ansatzpunkte.

  • Synthese: Maßnahmen und Vorschläge entwickeln

Aus der Analyse leitet man konkrete Ideen ab. Das können Projektvorschläge sein, Angebote zu mehr Verantwortung oder Ideen zur Prozessoptimierung. Wichtig ist, die Vorteile für das Unternehmen klar herauszustellen.

  • Prototyping: Testballons starten

Bevor man die Vorschläge offiziell präsentiert, kann man kleine Prototypen starten. Ein Testlauf für eine Prozessoptimierung oder ein Probevortrag für eine Präsentationsidee. So sieht man, wie die Ideen ankommen und kann sie weiter schärfen.

Fazit: Nutzerfokus als Erfolgsrezept

Design Thinking ermöglicht es, sich konsequent an den Bedürfnissen des Nutzers - oder im Berufskontext - des Unternehmens auszurichten. Diese Denkweise eröffnet neue Ansätze für die eigene Bewerbung und die gezielte Karriereplanung. Indem man stets die Perspektive des Gegenübers einnimmt, lassen sich im Berufsleben Erfolge erzielen. Design Thinking ist also nicht nur eine Methode, sondern eine Schlüsselqualifikation für die Arbeitswelt von morgen.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.