Wie läuft ein erster Arbeitstag ab?
Es gibt keine Vorgaben, wie ein erster Arbeitstag ablaufen muss. Wie neue Mitarbeiter willkommen geheißen und aufgenommen werden, ist immer auch abhängig von Art, Größe und Philosophie des Unternehmens. In Handwerksbetrieben fährst du einfach mit deinem Team auf eine Baustelle und legst direkt los mit deiner Arbeit. Im Büro hingegen gibt es meist eine Einweisung und eine Einarbeitungszeit. Ein typischer Ablauf für einen ersten Arbeitstag kann zum Beispiel so aussehen:
- Begrüßung durch den Chef selbst oder den Team- oder Abteilungsleiter.
- Kurzes Einführungsgespräch bei einem Kaffee, eine gute Gelegenheit für Small Talk
- Dein Vorgesetzter zeigt dir deinen Schreibtisch und überreicht dir wahrscheinlich auch gleich Arbeitsgeräte und weist dich in die EDV ein.
- Dann kann eine Begrüßungsrunde folgen, du wirst den anderen Kollegen vorgestellt. Das kann in Form eines Rundgangs passieren oder in einer Teambesprechung.
- Vielleicht bekommst du einen Mentor an deine Seite gestellt, der dich während der Einarbeitung begleiten wird.
- Eine gemeinsame Mittagspause ist nicht unüblich am ersten Arbeitstag.
- Dein Vorgesetzter oder Mentor wird dich über das Wichtigste informieren, dir vielleicht auch zu deinen zukünftigen Aufgaben schon einiges sagen.
- Du erhältst einen ersten Überblick über Strukturen und Abläufe im Unternehmen. Wer ist für was zuständig? Wie arbeiten die einzelnen Abteilungen zusammen? Wo ist dein Platz?
- Vielleicht bleibt noch Zeit für Fragen, die du dringend stellen willst. Oder bürokratische Angelegenheiten müssen noch abgeklärt werden.
- Manche Chefs schicken ihre neuen Angestellten früher heim oder geben dir Infomaterial zum Lesen.
Viel Input, voller Kopf
Am ersten Feierabend wollen die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeitet werden. Gehe an den nächsten Arbeitstag wieder mit viel Optimismus heran, auch wenn die Eindrücke vielleicht zunächst gemischt sind. Es kann sich alles schnell ändern. Denk daran: Du bist erstmal nicht mehr in der Komfortzone. Das strengt an, aber nur das bringt dich persönlich und beruflich letztlich weiter.
Der erste Eindruck zählt: So punktest du von Anfang an
Der perfekte Einstieg gelingt dir, wenn du es schaffst, deine Nervosität in Vorfreude zu verwandeln und deine Erwartungen nicht allzu hoch zu halten. Sei unvoreingenommen, aufgeschlossen und freundlich. Zeige mit einem ehrlichen Lächeln, dass du dich auf deinen neuen Job freust. Sage auch, sofern es die Situation erlaubt, dass du dich auf die Zusammenarbeit in der Abteilung freust.
Weitere Tipps für einen guten ersten Eindruck
- Sei unbedingt pünktlich.
- Stelle dich den Kollegen aktiv vor und lass nicht nur deinen Vorgesetzten über dich sprechen.
- Höre aufmerksam zu.
- Fragen kannst du stellen, wenn es angebracht ist.
- Kritisiere nicht, auch wenn dir gewisse Dinge sauer aufstoßen. Hier ist es besser, anfangs zurückhaltend zu bleiben. Für Verbesserungsvorschläge ist später noch Zeit.
- Kommentiere nicht wertend interne Abläufe und Prozesse, auch wenn sie deiner Meinung nach verbesserungsbedürftig sind.
- Sei verständnisvoll, wenn die Kollegen gerade keine Zeit für dich haben. Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht. Gib den Mitarbeitern Zeit, sich an dich zu gewöhnen.
- Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit dem Team kannst du bereits erste Brücken bauen. Nutze diese Chance, Kontakte zu knüpfen, deshalb unbedingt. Versuche, nicht allzu schüchtern zu sein, aber auch nicht zu aufdringlich.
- Vergleiche nicht alles mit deiner vorherigen Arbeitsstelle. Und lass dich auf keinen Fall in Flurgerede hineinziehen. Bleibe möglichst distanziert, wenn Kollegen in deiner Anwesenheit lästern.
- Punkte mit deinen Fähigkeiten und konzentriere dich auf deine Aufgaben.
So stellst du dich richtig bei Ihren Kollegen vor
Das ist ganz einfach: Du nennst deinen Vor- und Nachnamen. "Hallo oder "Guten Tag" - ich bin..... Lisa Huber.
Deine Position solltest du, falls sie bedeutsam ist, keinesfalls überbetonen. Du kannst aber beiläufig und mit einem gewissen Understatement erwähnen, dass du ab sofort den Bereich XY verantwortest und dich auf die Zusammenarbeit freust.
Ein wichtiger Punkt sind akademische Titel bei der ersten Begrüßung: Es gilt heutzutage als unhöflich, diese zu nennen. Manche Unternehmen, wie etwa BASF, regeln das sogar explizit in ihrer internen Kommunikation. Promovierte Kollegen können ihren Doktortitel zwar auf der Visitenkarte führen und erwarten ihn oft im Schriftverkehr, aber in der persönlichen Ansprache – erst recht bei der Selbstvorstellung – wird er nicht verwendet. Diese Regelung kommt aus dem angloamerikanischen Raum, wo nur Ärzte sich mit „Doktor“ vorstellen.
Achte außerdem auf deine Körpersprache: Ein freundliches Lächeln, ein fester Händedruck und direkter Blickkontakt hinterlassen einen positiven Eindruck. Wenn du dich in einer größeren Runde vorstellst, kannst du zusätzlich einen lockeren, persönlichen Aspekt einfließen lassen – zum Beispiel ein Hobby oder eine Leidenschaft, die gut zur Unternehmenskultur passt. So schaffst du Sympathie und bleibst deinen neuen Kollegen besser in Erinnerung. Trau dich, authentisch und offen aufzutreten – das kommt immer gut an!
Diese Fehler solltest du am ersten Arbeitstag im neuen Job vermeiden
Du hast natürlich hohe Erwartungen an den neuen Arbeitsplatz. Der erste Arbeitstag ist allerdings häufig mehr ein Abchecken als ein Einarbeiten. Du solltest dich deshalb in eine aktiv beobachtende Rolle begeben und Kritik, Sprüche oder wertende Kommentare vermeiden. Ein solches Verhalten bleibt oft negativ in Erinnerung.
Auf was du besonders achten solltest:
- Duze nie von dir aus!
- Widme deinen neuen Kollegen deine 100%ige Aufmerksamkeit und lass dein Handy in der Tasche.
- Wenn nicht gleich alles perfekt ist, nimm es erst einmal hin. Anforderungen kannst du später immer noch stellen.
- Meckere nicht, wenn dein Account nicht gleich eingerichtet ist oder Arbeitsmaterial fehlt. Mache dir stattdessen Notizen und sprich es zu einem späteren Zeitpunkt bei deinem Chef an.
- Stelle dich immer nur kurz vor und erzähle nicht gleich deine ganze Lebensgeschichte.
- Bewahre eine höfliche Zurückhaltung, aber bringe dich trotzdem auch ein. Frage zum Beispiel, ob du helfen kannst und warte nicht, bis dir Aufgaben erst zugewiesen werden.
- Bleibe unaufdringlich, aber immer interessiert und engagiert.
- Absolutes Tabu: Rede nicht schlecht über deinen letzten Job.
- Achte auf einen zum Unternehmen passenden Dresscode. Trage keine Outfits mit Statements, beschriftete Shirts oder zu freizügige Kleidung.
- Sei der Bewerber, als den dich dein neuer Vorgesetzter in Erinnerung hat. Komm gut vorbereitet am ersten Arbeitstag an.

Diese Fragen solltest du bei Bedarf noch klären
- Gibt es einen Einarbeitungsplan? Wie lange dauert das Onboarding ungefähr?
- Wer ist dein erster Ansprechpartner für organisatorische und fachliche Angelegenheiten?
- Wo sind Kantine, Parkplätze und Pausenräume?
- Wie kommst du ins Gebäude? Gibt es einen Personaleingang?
- Hast du alle Login-Daten oder sonstige Zugangsberechtigungen bereits erhalten?
- Stehen aktuelle Projekte an, an denen du dich beteiligen kannst?
- Wer gehört zu deinem Team?
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Werden Pausen gemeinsam verbracht? Gibt es feste Pausenzeiten?
Das kannst du gegen Aufregung am ersten Arbeitstag tun
Ein bisschen Lampenfieber am ersten Arbeitstag ist vollkommen normal und gehört dazu. Wärst du nicht aufgeregt, würde etwas nicht stimmen. Schließlich kommt es jetzt darauf an, das Team zu überzeugen, sich schnell zu integrieren und Teil des Unternehmens zu werden.
Nutze diesen ersten Tag, um dir selbst ein Bild zu machen von deinem neuen Arbeitsumfeld. Sei Beobachter. So kannst du deine Aufregung gut etwas verbergen. Tritt selbstbewusst, aber niemals überengagiert auf. Ein aufrichtiges Lächeln, ein fester Händedruck und ein freundlicher Blickkontakt wirken immer.
Gute Vorbereitung
Nimm dir ein Getränk, etwas zu Essen und genügend Geld mit für eine eventuelle Pause außerhalb des Firmengebäudes. Sei auf alle Möglichkeiten vorbereitet: Allein essen, gemeinsam im Pausenraum essen oder zusammen mit deinen neuen Kollegen außerhalb essen. Schließe dich immer der Mehrheit an und knüpfe dezent Kontakte.
Vor dem Antritt der neuen Arbeitsstelle empfiehlt es sich, gesund und reichhaltig zu frühstücken. Warum nicht mal in einem Café auf dem Weg zur Arbeit? Tanke genug Energie. Stehe rechtzeitig auf, eine erfrischende Dusche oder belebende Yoga-Übungen können den Start in den Arbeitstag ebenfalls erleichtern. Tu, was dir gut tut und vermeide es, dich zu stressen. Wenn du unter Zeitdruck gerätst, wird die Aufregung nur noch größer.
Keine falsche Scheu
Sage den Kollegen ganz offen, dass du nervös bist, aber dich auch gleichzeitig freust. Das ist sympathisch, schließlich hat jeder mal angefangen. Bewahre dir eine positive Einstellung. Wenn du aufgeschlossen gegenüber Neuem bist, fällt dir vieles leichter.
Einstand feiern oder nicht?
Ein Einstand am ersten Arbeitstag ist eher unüblich. Nach ein oder zwei Wochen sind bereits erste Bekanntschaften geknüpft und du hast dich mit der Unternehmenskultur vertraut machen können. Jetzt kommt bestimmt auch ein Einstand gut an oder wird sogar indirekt erwartet. Alkohol solltest du bei deinem Einstand aber vorsorglich weglassen. Canapés oder ein Kuchen bieten sich genauso gut an.
Begrüßungsmail an alle?
In sehr großen Teams oder Abteilungen ist eine Begrüßungsmail an alle durchaus angebracht. Stelle dich mit einem kurzen Text und vielleicht einem Foto (Bewerbungsfoto, nicht Privatfoto) vor. Insbesondere, wenn viele Kollegen im Homeoffice arbeiten, kann eine Begrüßungsmail sinnvoll sein. Ansonsten ist der persönliche Kontakt aber immer noch der bessere, um sich vorzustellen.
Dein erster Arbeitstag - der Start in ein neues Kapitel
Der erste Arbeitstag ist der Beginn von etwas Neuem: neue Chancen, neue Kontakte, neue Perspektiven. Nutze diese Zeit, um anzukommen und dich zu orientieren. Niemand erwartet Höchstleistungen - im Gegenteil. Beobachte, lerne und sei offen für alles, was kommt. Denk dran: Jeder erfolgreiche Kollege hatte auch mal seinen ersten Tag. Mit der richtigen Einstellung wird aus Nervosität schnell Vorfreude auf die spannende Zeit, die vor dir liegt.