Zweites Vorstellungsgespräch: Das erwartet Sie in der zweiten Runde

Zweites Vorstellungsgespräch: Das erwartet Sie in der zweiten Runde

Professionell bewerben | 21.02.2024

Sie haben beim Personaler einen positiven Eindruck hinterlassen und wurden zum zweiten Vorstellungsgespräch eingeladen? Herzlichen Glückwunsch - Sie sind Ihrem Wunschberuf ein Stück näher gekommen. Das Ziel ist erst dann erreicht, wenn Sie den Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Hier erfahren Arbeitnehmer, wie sie sich auf das zweite Bewerbungsgespräch vorbereiten können.

Warum ein zweites Vorstellungsgespräch?

Nach der Einladung zum Recall wird eine Entscheidung getroffen. Im Gegensatz zum voherigen Gespräch lernen sich beide Gesprächspartner genauer kennen. Die bereits vorhandenen Erkenntnisse werden nochmals überprüft. Beide Beteiligten gehen sicher, ob ihr erster Eindruck stimmt. Das zweite Vorstellungsgespräch ist in der Regel ein ausführlicheres Gespräch über Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen und gibt dem Personalverantwortlichen die Gelegenheit, zu sehen, ob Sie gut in das Unternehmen passen würden. 

Ein zweites Vorstellungsgespräch ist Erfolg und Misserfolg zugleich. Der Erfolg besteht darin, dass der Bewerber in die engere Auswahl gekommen ist. Eine Festanstellung steht allerdings noch aus. Der Arbeitgeber möchte den Jobsuchenden ein weiteres Mal sehen und anschließend eine Entscheidung treffen.

Ablauf des zweiten Vorstellungsgesprächs

Nach der Begrüßung beginnt der Dialog zwischen Arbeitgeber und Bewerber. Im zweiten Gespräch werden die Themen des ersten Treffens aufgegriffen. Der Vorgesetzte stellt einen inhaltlichen Bezug zu der firmeninternen Ausgangssituation her. In der IT-Branche befragt er den Bewerber beispielsweise über technische Programme. Kurze Kaffeepausen oder ein gemeinsames Essen stehen nach der Hälfte der Zeit an. Anschließend werden gespielte Gespräche mit Rollenverteilung oder Einstellungstests durchgeführt.

Das ist anders im Vergleich zum ersten Gespräch

Das erste Gespräch findet meistens unter vier Augen statt. Der Vorgesetzte oder Personaler lernt den Bewerber kennen. Im zweiten Gespräch ist zumeist eine weitere Person anwesend. Dieser Mitarbeiter kommt aus der Personalabteilung oder ist am Auswahlverfahren mit beteiligt. Der Lebenslauf des Arbeitnehmers liegt den Gesprächsführern in ausgedruckter Form vor.
Diese Konstellation ist eine von mehreren Beispielen. In manchen Betrieben sitzen dem Stellensuchenden schon beim ersten Vorstellungsgespräch drei oder vier Gesprächspartner gegenüber. Hier unterscheidet jedes Unternehmen anders.
Viele Bewerber empfinden solche Situationen als unangenehm. Deshalb werden sie in einem Anschreiben oft auf die Anzahl der Gesprächsteilnehmer hingewiesen. Mit dieser Information können sie sich besser auf ihr zweites Vorstellungsgespräch vorbereiten. Falls auf die Teilnehmer kein Bezug genommen wird, sollten Sie im Betrieb nachfragen, welche Person Ihr Ansprechpartner ist.
Die Gesprächsinhalte werden beim zweiten Termin spezifischer. Verhandlungen über Gehälter kommen mit Sicherheit zur Sprache. Solche Themen sollten vom Vorgesetzten eingeleitet werden.

Auf diese Fragen können Sie sich gefasst machen

Beim zweiten Vorstellungsgespräch werden die folgenden Fragen thematisiert. Die Fragestellungen sind nicht festgelegt, sondern lassen sich abwandeln oder ergänzen.

Frage 1: 'Warum wollten Sie sich bei uns bewerben?'

Als Antwort soll der Bewerber Gründe nennen, weshalb die freie Stelle sein Interesse geweckt hat. An ihnen erkennt der Personaler die Motivation seines Gegenübers.
Eine Antwort auf diese Frage könnte etwa so aussehen:
"Es gibt viele Gründe, warum ich mich bei Ihrem Unternehmen bewerben wollte, aber der wichtigste ist, dass ich Ihre Werte teile und an die Mission Ihres Unternehmens glaube. Es ist meine Leidenschaft, etwas in der Welt zu bewegen, und ich glaube, dass Ihr Unternehmen genau das tut. Ich bin zuversichtlich, dass ich zu Ihrem Erfolg beitragen kann und freue mich darauf, Teil des Teams zu werden."

Frage 2: 'Was sind Ihre Erwartungen in Bezug auf das Gehalt?'

Seien Sie auf diese Frage stets vorbereitet! Wenn Ihre Erwartungen zu hoch sind, könnte man den Eindruck gewinnen, dass Sie nicht realistisch sind und mit dem angebotenen Gehalt nicht zufrieden sein werden. Sind Ihre Erwartungen hingegen zu niedrig, könnte man den Eindruck gewinnen, dass Sie Ihre eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen nicht zu schätzen wissen. Daher ist es wichtig, dass Sie auf diese Frage eine durchdachte und ehrliche Antwort geben. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, die Gehälter für ähnliche Positionen in derselben Branche zu recherchieren. Auf diese Weise erhalten Sie eine gute Vorstellung davon, was auf dem Markt üblich ist, und können eine realistische Erwartung formulieren. Eine andere Möglichkeit ist, einfach zu erklären, dass Sie für Verhandlungen offen sind und bereit sind, über das Gehalt zu sprechen, sobald ein Angebot vorliegt. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass Sie enttäuscht werden oder Geld auf dem Tisch liegen lassen.

Frage 3: 'Haben sich im ersten Gespräch von Ihrer Seite aus Fragen ergeben?'

Das zweite Bewerbungsgespräch baut auf dem ersten Termin auf. Sollten Ihnen bestimmte Themen unklar sein, dann sprechen Sie den Vorgesetzten ruhig darauf an.
Am besten beantworten Sie diese Frage aber, indem Sie auf eine konkrete Frage eingehen, die Sie zu der Stelle oder dem Unternehmen hatten und die im ersten Gespräch aufkam. Damit zeigen Sie, dass Sie engagiert sind und sich seit dem letzten Gespräch mit dem Unternehmen Gedanken über die Stelle gemacht haben. Sie könnten zum Beispiel etwas sagen wie: "Ich war neugierig auf das Wachstum des Unternehmens und wie es sich auf die Stelle auswirken könnte, für die ich mich bewerbe. Können Sie mir etwas mehr darüber erzählen?" Indem Sie durchdachte Fragen stellen, zeigen Sie, dass Sie wirklich an der Stelle interessiert sind und sicherstellen möchten, dass sie für Sie geeignet ist. Außerdem zeigen Sie damit, dass Sie gut recherchieren können und in der Lage sind, schnell zu denken - beides Eigenschaften, die Unternehmen an ihren Mitarbeitern schätzen.

Frage 4: 'Sind Sie teamfähig?'

In den meisten Fällen werden Arbeitgeber diese Frage stellen, um Ihre Fähigkeit, gut mit anderen zusammenzuarbeiten, kurz Teamfähigleit, zu beurteilen. Um diese Frage effektiv beantworten zu können, sollten Sie sich zunächst einen Moment Zeit nehmen und darüber nachdenken, wonach der Gesprächspartner sucht. Sucht er nach jemandem, der in der Lage ist, unabhängig zu arbeiten? Oder sucht er jemanden, der in der Lage ist, Anweisungen zu befolgen und gut im Team zu arbeiten? Sobald Sie wissen, wonach der Gesprächspartner sucht, können Sie Ihre Antwort entsprechend anpassen. Wenn der Gesprächspartner zum Beispiel jemanden sucht, der selbstständig arbeiten kann, könnten Sie etwas sagen wie: "Ich bin definitiv ein Teamplayer, aber ich kann auch selbstständig arbeiten, wenn es nötig ist Wenn Ihr Gesprächspartner hingegen jemanden sucht, der in der Lage ist, Anweisungen anzunehmen und gut im Team zu arbeiten, könnten Sie etwas sagen wie: "Ich arbeite am besten in einem Team, in dem ich Anweisungen annehmen und mit anderen zusammenarbeiten kann." Unabhängig davon, welchen Ansatz Sie wählen, sollten Sie Ihre Antwort mit konkreten Beispielen untermauern, in denen Sie diese Eigenschaften erfolgreich unter Beweis gestellt haben.
Bleiben Sie dennoch ehrlich!

Frage 5: 'Welche beruflichen Chancen erhoffen Sie sich?'

Wenn Sie in einem zweiten Vorstellungsgespräch über Karriereziele und -möglichkeiten sprechen, ist es wichtig zu zeigen, dass Sie eine langfristige Bindung an das Unternehmen anstreben. Sprechen Sie darüber, wie die Stelle, für die Sie sich bewerben, zu Ihren allgemeinen Karrierezielen passt und wie Sie sich im Laufe der Zeit innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln wollen. Machen Sie genaue Angaben dazu, was Sie in dieser Position zu erreichen hoffen und wie sich dies mit den Zielen des Unternehmens deckt. Drücken Sie schließlich Ihre Bereitschaft aus, sich langfristig an das Unternehmen zu binden und Ihre Fähigkeiten innerhalb der Organisation weiterzuentwickeln. Mit all diesen Informationen zeigen Sie, dass es Ihnen mit Ihrer Karriere ernst ist und dass Sie an einer langfristigen Perspektive in diesem Unternehmen interessiert sind.

Frage 6: 'Wo sehen Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?'

Die Frage nach den Stärken und Schwächen ist DER Klassiker im Bewerbungsgespräch.
Wenn ein potenzieller Arbeitgeber Sie nach Ihren Stärken und Schwächen fragt, ist es wichtig, ehrlich zu sein. Sie sollten jedoch auch darauf achten, Ihre Antwort in einem positiven Licht zu formulieren. Sie könnten zum Beispiel darüber sprechen, dass Sie schnell lernen und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind. Oder Sie könnten darüber sprechen, dass Sie immer bestrebt sind, Ihre Problemlösungsfähigkeiten zu verbessern. Indem Sie eine durchdachte und abgerundete Antwort geben, können Sie zeigen, dass Sie der Typ von Bewerber sind, der sowohl ehrlich als auch proaktiv ist.

Frage 7: 'In welchem Umfeld arbeiten Sie am produktivsten?'

Neben dem sozialen Miteinander spielen äußere Umstände wie die Größe des Büros am neuen Arbeitsplatz eine Rolle. Sie können den Arbeitseifer fördern oder einschränken. Auch testet der Personaler mit dieser Frage ihre Selbstreflexion und will wissen, wie sehr Sie sich Gedanken über Ihre Arbeitsweise machen. Unabhängig davon, in welcher Art von Umgebung Sie Ihrer Meinung nach am produktivsten arbeiten können, sollten Sie in Ihrer Antwort die Gründe dafür nennen.

Frage 8: 'Wo haben Sie gearbeitet, bevor Sie sich dazu entschlossen haben, sich bei uns zu bewerben?'

Der Personaler stellt diese Frage, um sich ein Bild von Ihrer Berufserfahrung zu machen und um herauszufinden, ob Sie über die für die Stelle relevanten Fähigkeiten verfügen. Sie sollten diese Gelegenheit nutzen, um Ihre wichtigste Berufserfahrung hervorzuheben und zu erklären, wie diese Sie auf die Stelle vorbereitet hat, für die Sie sich bewerben. Wenn Sie sich zum Beispiel für eine Stelle im Kundenservice bewerben, könnten Sie über eine frühere Tätigkeit sprechen, in der Sie einen hervorragenden Kundenservice geleistet und bei der Lösung von Kundenbeschwerden geholfen haben. Damit zeigen Sie dem Gesprächspartner, dass Sie über die für die Stelle erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Wenn Sie keine einschlägige Berufserfahrung haben, können Sie auch über andere Erfahrungen sprechen, die zur Entwicklung Ihrer Fähigkeiten beigetragen haben, z. B. Freiwilligenarbeit oder Praktika. Was auch immer Sie besprechen, stellen Sie sicher, dass Sie sich darauf konzentrieren, wie Ihre Erfahrungen Sie auf die Stelle, für die Sie sich bewerben, vorbereitet haben.

Frage 9: 'Warum sind Sie nicht an Ihrem vorherigen Arbeitsplatz geblieben?'

Wenn Sie im Vorstellungsgespräch gefragt werden, warum Sie Ihren vorherigen Arbeitsplatz verlassen haben, möchten Sie einen Einblick in Ihren Charakter erhalten. Sind Sie jemand, der beim ersten Anzeichen von Ärger die Seiten wechselt, oder bleiben Sie bei einem Job durch dick und dünn? Treffen Sie impulsive Entscheidungen oder wägen Sie Ihre Optionen sorgfältig ab, bevor Sie eine Veränderung vornehmen? Wenn Sie diese Frage wahrheitsgemäß beantworten, erhält Ihr Gesprächspartner einen besseren Eindruck davon, wer Sie sind und ob Sie gut in das Unternehmen passen würden. Es ist jedoch auch wichtig, Ihre Antwort in einem positiven Licht zu formulieren. Wenn Sie beispielsweise Ihre vorherige Stelle aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem Vorgesetzten verlassen haben, könnten Sie sagen, dass Sie nach einer Gelegenheit gesucht haben, bei der Sie mehr Autonomie haben, um Entscheidungen zu treffen und Ihre eigene Vision zu verfolgen. Indem Sie Ihre Antwort auf diese Weise formulieren, zeigen Sie, dass Sie eine selbstmotivierte Problemlöserin sind, die sich nicht scheut, für das einzutreten, woran sie glaubt. Der Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage liegt letztlich darin, ehrlich zu sein und gleichzeitig Ihre positiven Eigenschaften hervorzuheben.

Das ist hier besonders wichtig

Bei solchen Fragestellungen kommt es auf ehrliche Antworten an. Wenn Sie besser alleine arbeiten können oder Ihren ehemaligen Job aus persönlichen Gründen aufgegeben haben, dann sollten Sie auch dazu stehen. Ein geübter Personaler weiß innerhalb weniger Augenblicke, ob Sie sich authentisch verhalten. Genau darauf kommt es an: Als neuer Mitarbeiter wird man viel bereitwilliger in das Team integriert, wenn man glaubhaft ist. Nur so kann man ehrlich zu sich selbst und zu den Kollegen sein.

So bereiten Sie sich auf das zweite Vorstellungsgespräch vor

Wertvolle Tipps zur Vorbereitung machen den Einstieg in das zweite Gespräch etwas leichter. Die Vorbereitungsphase lässt sich in drei Etappen gliedern. Die Phase vor dem Bewerbungsgespräch nimmt den größeren Zeitraum ein. Sie beginnt mit der Einladung zum zweiten Termin und endet an dem Tag vor dem Recall. Die zweite Phase ist für die Revision von Unterlagen oder Dokumenten vorgesehen. Mit dem dritten Abschnitt - dem Bewerbungstermin - klingt die Vorbereitungszeit aus.

Erste Phase: nach der EInladung zum zweiten Vorstellungsgespräch

  • Kandidaten können sich überlegen, welche beruflichen Chancen sie sich von der potenziellen Position am neuen Arbeitsplatz erhoffen: Welche Fähigkeiten können sie einbringen? Diese Angaben werden anhand von praxisnahen Beispielen erläutert. Dabei dürfen Bewerber Bezug auf ihre Tätigkeit bei einem vorherigen Arbeitgeber nehmen.
  • Die Gründe für das Interesse an der ausgeschriebenen Stelle sollten ebenfalls in Stichpunkten notiert werden. Der Gesprächspartner stellt häufig die Frage: 'Warum sollen wir Sie einstellen? Welche Qualifikationen heben Sie von anderen Kandidaten ab?'
  • Wer sich auf sein zweites Vorstellungsgespräch vorbereiten möchte, kann einen Blick in den Lebenslauf werfen. Er gibt Impulse zu der Frage, weshalb man sich in dem Unternehmen bewerben wollte.
  • Bei der Gelegenheit werden wichtige Angaben über das Unternehmen und die Stellenausschreibung aufgefrischt. Die Homepage des Arbeitgebers ist eine informative Quelle.
  • Versuchen Sie, sich an Ihr erstes Bewerbungsgespräch zu erinnern. Diese Gedanken können auf einer Liste in kurzen Stichworten festgehalten werden.
  • Der Ablauf des Gesprächs kann als Rollenspiel geprobt werden. Ein guter Bekannter oder Freund nimmt die Rolle des Vorgesetzten ein.

Zweite Phase: der Abend vor dem zweiten Gespräch

  • Ihr zweites Bewerbungsgespräch steht unmittelbar bevor. Am Vorabend sollten alle Unterlagen auf ihre Vollständigkeit hin überprüft werden. Falls Ihre Unterschrift auf einem Formular fehlt, können Sie diesen Schritt noch nachholen.
  • Am Abend vor dem zweiten Gespräch wird die Garderobe für den nächsten Tag aus dem Schrank geholt. Auch Kleidungsstücke haben eine große Aussagekraft über den Charakter des Bewerbers. Der goldene Mittelweg zwischen schlichter und eleganter Kleidung ist immer angemessen.
  • Wer sich bewerben möchte, macht Werbung in eigener Sache. Eine natürliche, sympathische Ausstrahlung kommt bei jedem Gesprächsteilnehmer gut an.

Dritte Phase: Heute geht's los

  • Am Tag des zweiten Gesprächstermins können Sie sich ein letztes Mal sammeln und Ihre Gedanken sortieren.
  • Die Liste mit den Stichworten darf mit in das Bewerbungsgespräch genommen werden. Es ist nicht notwendig, alle Punkte auswendig zu lernen.
  • Atmen Sie noch einmal tief durch, ehe Sie an die Tür des Personalbüros klopfen oder man Sie zum Gespräch aufruft. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie alle Dokumente dabei haben und dem Termin gut vorbereitet entgegensehen können.

Nach dem Gespräch

Der Bewerber sollte sich nach dem Gespräch auf Dinge konzentrieren, die nichts mit dem Vorstellungsgespräch zu tun haben. Es hat keinen Sinn, den Dialog mit dem Personaler wie in einer gedanklichen Dauerschleife durchzuspielen. Stattdessen sollte man froh sein, sich von nun an wieder Hobbys oder privaten Interessen zuwenden zu können.

Das sollten Sie beim zweiten Vorstellungsgespräch vermeiden

Ähnlich wie beim Erstgespräch gibt es auch beim zweiten Bewerbungsgespräch Fallstricke, die Sie umgehen sollten. Sie können den guten Eindruck, den man von Ihnen hatte, ins Gegenteil verkehren.

  • Heikle Themen wie zukünftige Gehälter oder Urlaubsansprüche sind zu vermeiden. Auf diese Fragen kommt Ihr unmittelbarer Vorgesetzter von selbst zurück.
  • Ein zweites Vorstellungsgespräch ist nicht dafür geeignet, sich bei den Mitarbeitern als neuer Kollege vorzustellen. Die Zusage steht noch aus.
  • Fragen nach anderen Stellensuchenden sind fehl am Platz. Es ist nicht relevant, wie viele Jobsuchende sich auf einen Arbeitsplatz bewerben. Diese Information geht nur das Personalbüro etwas an.
  • Natürlich möchte man möglichst zeitnah die Entscheidung des Arbeitgebers mitgeteilt bekommen. 'Wann melden Sie sich endlich bei mir?' oder 'Wann kann ich bei Ihnen anfangen?' sind dennoch unangemessene Reaktionen.

Fazit

Ein zweites Vorstellungsgespräch läutet das Ende der Bewerbungsphase ein. Die Einladung zum erneuten Bewerbungsgespräch bietet jeder beteiligten Person die Gelegenheit, ihre Entscheidung zu überdenken. Beide Gesprächspartner überlegen, ob ihr erster Eindruck richtig war.
Nach dem zweiten Vorstellungsgespräch fällt die endgültige Entscheidung von Seiten des Vorgesetzten. Wenn sich sein positiver Eindruck bestätigt hat, stellt er den Kandidaten ein.
Der Bewerber trifft eine andere Entscheidung. Er fragt sich, ob er damit rechnen kann, seine Fähigkeiten im neuen Job bestmöglich anwenden zu können. Für diesen Entschluss ist es zum Zeitpunkt des zweiten Gesprächstermins noch zu früh. Erst wenn ihm der Vorgesetzte einen Arbeitsvertrag vorlegt, hängt die Frage nach einer zukünftigen Zusammenarbeit vom Stellensuchenden ab.

Ein zweites Vorstellungsgespräch ist noch keine Zusage, sondern eine maßgebliche Etappe im Bewerbungsprozess und bestenfalls auch auf der Karriereleiter. Anders als im vorherigen Gespräch muss der Bewerber beim zweiten Termin mit einer noch größeren Überzeugungskraft glänzen. Nach dem Recall heißt es abwarten und das Beste hoffen.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.