Wie schreibe ich einen Lebenslauf?

Wie schreibe ich einen Lebenslauf?

Professionell bewerben | 22.04.2024

Welche Informationen müssen in den Lebenslauf, was solltest du weglassen, außerdem Infos und Tipps zu Design, Layout und Format.

Der Lebenslauf ist das wichtigste Dokument in deinen Bewerbungsunterlagen. Möchtest du einen Lebenslauf schreiben, kommt es vor allem auf zwei Dinge an:

  1. Alles, was für den Arbeitgeber wichtig ist, sollte im Lebenslauf enthalten sein - aber nicht mehr.
  2. Das Format, das Layout und das Design müssen passen.

Wir zeigen dir hier, worauf du beim Erstellen deines Lebenslaufs achten musst, was du im Lebenslauf angeben musst und was du besser weglassen solltest. Wir haben dir hier alle wichtigen Infos und Tipps zusammengefasst. Dabei gehen wir auf verschiedene Arten von Lebensläufen ein und erklären auch, worauf es bei einer Online-Bewerbung ankommt. Wenn du all das beachtest, steigen deine Chancen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Am Ende unseres Ratgebers findest du eine Checkliste, mit der du deinen Lebenslauf Schritt für Schritt überprüfen kannst, bevor du ihn abschickst.

Persönliche Daten: Was muss in den Lebenslauf?

Dein Lebenslauf muss Auskunft über die Stationen deines Werdegangs liefern, damit sich dein potentieller Arbeitgeber ein möglichst umfassendes Bild deiner fachlichen und persönlichen Kompetenzen machen kann.
Die folgenden Angaben müssen in jedem Lebenslauf enthalten sein - ganz egal, bei welchem Unternehmen du dich bewirbst und ob du die Bewerbung online oder in Schriftform erstellst:

  • Kontaktdaten: Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum
  • Bildungsweg: Schule und Schulabschluss, Ausbildung, Studium sowie Fort- und Weiterbildungen
  • Praxiserfahrungen: Dazu gehören bereits ausgeübte Berufe und die relevanten beruflichen Stationen, Praktika sowie Nebenjobs, Ferienjobs, selbständige Tätigkeiten und Auslandsaufenthalte. Also all das, was deine bisherige Karriere zu bieten hat.
  • Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten: Hier sind insbesondere Sprachkenntnisse, IT-Kenntnisse und je nach Arbeitgeber weitere Erfahrungen und Skills wie zum Beispiel vorhandene Führerscheine relevant.
  • Hobbys und Interessen: Hier solltest du all das nennen, was in Verbindung mit der späteren Aufgabe steht. Wenn du ein Ehrenamt innehast, solltest du das hier unbedingt erwähnen.

Hard Skills und Soft Skills

Bei den Qualifikationen und Fähigkeiten für den Job wird zwischen den sogenannten Hard Skills und Soft Skills des Bewerbers unterschieden. Die Trennung ist einfach:

Hard Skills sind fachliche Kriterien, die sich objektiv und anhand von Zahlen und Bewertungen vergleichen lassen. Beispiele sind Zeugnisse, Zertifikate und Abschlüsse.


Soft Skills sind in der Persönlichkeit begründet und stehen nicht in direkter Verbindung zu fachlichen Qualifikationen. Zu den Soft Skills gehören zum Beispiel soziale Fähigkeiten im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, aber auch persönliche Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Motivation oder Teamfähigkeit.

Sollte man Soft Skills im Lebenslauf nennen?

Auf jeden Fall! Für manche Arbeitgeber sind Soft Skills sogar wichtiger als der fachliche Hintergrund. Achte dabei aber darauf, nur solche Soft Skills zu nennen, über die du auch verfügst. Dein zukünftiger Arbeitgeber wird nämlich im Vorstellungsgespräch prüfen, ob du auch wirklich der Person entsprichst, die du in deiner Bewerbung beschrieben hast.

Das darf auf keinen Fall in den Lebenslauf

Mindestens genauso wichtig wie das, was im Lebenslauf steht, ist das, was dort nicht steht. Unbedachte Einträge im Lebenslauf können nämlich großen Schaden anrichten. Daher solltest du bei jedem Punkt vorher gut überlegen, ob du ihn aufnehmen willst und wie du ihn im Zweifelsfall im Bewerbungsgespräch erklärst.

  • Erfundene Karrierestationen, um Lücken im Lebenslauf zu schließen: ganz schlechte Idee. Besser ist es, ehrlich zu sein: Wenn du zum Beispiel in der entsprechenden Zeit auf Reisen warst, gib das ruhig an. Hast du in dieser Zeit deine Fremdsprachenkenntnisse erweitert? Umso besser.
  • Übertreibungen wie zum Beispiel “fließendes Englisch”  lassen sich ebenfalls leicht aufdecken.
  • Unwichtige Angaben ohne Relevanz zum angestrebten Job wie zum Beispiel Praktika, die viele Jahre zurückliegen, das Zeugnis der Grundschule oder kurzzeitig ausgeübte Nebentätigkeiten
  • Persönliches aus der Privatsphäre wie Angaben zur politischen Orientierung, Religion oder zu Familienangehörigen. Auch die Staatsangehörigkeit gehört neuerdings nicht mehr in den Lebenslauf.

Aufbau und Inhalt des Lebenslaufs

Der Aufbau des Lebenslaufs setzt sich aus diesen drei Komponenten zusammen:

  • Kopf
  • Hauptteil
  • Schlussteil

In den Kopf bzw. die Kopfzeile werden Name und Kontaktdaten geschrieben.
Darunter folgt die Überschrift “Lebenslauf”. Auch wenn das Dokument ganz offensichtlich ein Lebenslauf ist, solltest du auf diese Überschrift nicht verzichten.

Alternativ kannst du die Überschrift auch über deinen Namen und deine Adresse setzen.

Unter der Überschrift platzierst du deinen Namen sowie noch einmal deine Kontaktdaten. Wenn du möchtest, kannst du dafür auch die Seitenleiste des Dokuments verwenden.

  • Postalische Adresse
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum und Geburtsort

Falls du deinen Lebenslauf mit einem Foto versehen möchtest, kannst du es oben rechts, in der Mitte oder links auf der ersten Seite einfügen. Ist dein Lebenslauf mit einem Deckblatt versehen, auf dem sich dein Foto befindet, brauchst du es aber nicht noch einmal einbinden.

Der Hauptteil ist der Mittelpunkt deiner Bewerbung und enthält alle relevanten Angaben zu deinem Werdegang. Dazu gehören deine Ausbildung inklusive Schule, Studium, Abschlüsse und Kompetenzen und deine beruflichen Stationen. Hier musst du dich entscheiden, ob du die Angaben entweder chronologisch, also geordnet von alt nach aktuell, oder anti-chronologisch, also von aktuell nach alt, sortiert. Viele Unternehmen erwarten heute eine anti-chronologische Reihung. Das hat den Vorteil, dass die zuletzt absolvierten Stationen vorne stehen. Weil diese meist für den angestrebten Job am wichtigsten sind, erleichtert dies das Lesen durch den Personaler oder die Personalerin.

Achte darauf, dass der Lebenslauf höchstens zwei Seiten umfasst. Wenn du diesen Umfang überschreitest, dann prüfe, was du weglassen kannst. Wenn du dagegen die erste Seite gefüllt hast, die zweite Seite aber nur wenige Zeilen enthält, sieht das ebenfalls nicht gut aus. In diesem Fall versuche entweder, mehr Inhalte auf die zweite Seite zu bringen oder den Umfang durch Kürzungen auf eine Seite zu reduzieren.

Lebenslauf mit oder ohne Bewerbungsbild?

Heute ist es nicht mehr zwingend notwendig, dem Lebenslauf ein Foto hinzuzufügen. Manche Arbeitgeber verlangen sogar explizit, auf ein Foto in der Bewerbung zu verzichten. Das hat einen einfachen Grund: Das Äußere der Bewerber soll keinen Einfluss auf die Auswahl der Kandidaten nehmen.

Wenn du deinem Lebenslauf ein Foto hinzugefügt, achte darauf, dass es sich um ein professionelles Foto handelt und nicht um einen Urlaubsschnappschuss oder ein Bild aus dem Passbildautomaten.

Muss ich den Lebenslauf unterschreiben?

Ja, du solltest deinen Lebenslauf unterschreiben. Du zeigst damit, dass du voll hinter den Angaben im Dokument steht und dass diese der Wahrheit entsprechen. Bedenke, dass ein Lebenslauf auch eine arbeitsrechtliche Bedeutung hat. Falschangaben können später gravierende Konsequenzen haben. Auch aus diesem Grund ist die Unterschrift unter dem Lebenslauf unverzichtbar.

Manche Recruiterinnen und Recruiter sortieren nicht unterschriebene Lebensläufe einfach aus. Zumindest aber macht eine fehlende Unterschrift einen schlechten Eindruck und kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass du entweder nicht sorgfältig bist, dass dir die Stelle nicht wichtig ist, oder dass du nicht für deine Angaben im Lebenslauf einstehen willst.

Welches Format sollte der Lebenslauf haben?

Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch beim Lebenslauf. Daher sollten Layout und Design des Dokuments Professionalität ausstrahlen und eine gute Übersicht und Lesbarkeit ermöglichen.

Tabellarischer Lebenslauf vs. ausformulierter Lebenslauf

Das am häufigsten verwendete Format ist der tabellarische Lebenslauf. Die einzelnen Stationen aus den Bereichen Ausbildung und Beruf werden hier in Tabellenform stichwortartig zusammengefasst. 

Im Gegensatz dazu enthält der ausformulierte Lebenslauf Beschreibungen in Form von Fließtext. Hier kannst du zusätzliche Angaben zu den einzelnen Stationen machen und beispielsweise begründen, warum du einen bestimmten Jobwechsel vorgenommen hast. Ausformulierte Lebensläufe sind heute kaum noch verbreitet und werden nur noch in bestimmten Branchen und Berufsfeldern erwartet, wie zum Beispiel im öffentlichen Dienst, bei der Bundeswehr oder in einzelnen journalistischen Bereichen.

Immer wichtiger: der Kurzlebenslauf

Immer mehr Unternehmen verlangen anstatt eines klassischen  tabellarischen Lebenslaufs oder zusätzlich zu diesem einen Kurzlebenslauf. Dieser hat einen Umfang von nur einer DIN A4-Seite und enthält die wichtigsten Informationen in kompakter Form. Im Kurzlebenslauf dürfen nur Punkte genannt werden, die für das ausschreibende Unternehmen und die Stelle, auf die du dich bewirbst, relevant sind. Alles andere musst du weglassen - ebenfalls Hobbys und Interessen.

Das Erstellen eines Kurzlebenslaufs ist nicht ganz einfach, denn hier musst du die Kunst des Weglassens perfektionieren. Es dürfen wirklich nur solche Informationen enthalten sein, die deinen Wunscharbeitgeber interessieren. Und selbst dann kann es sein, dass eine DIN A4-Seite nicht ausreicht. Was du dann noch streichen kannst, will gut überlegt sein. Versuche, dich in das Unternehmen hineinzuversetzen: Welche Infos sind besonders interessant und erhöhen deine Jobchancen?

Schriftart und Schriftgröße

Im Grunde hast du bei der Wahl von Schriftart und Schriftgröße für deinen Lebenslauf freie Hand. Achte aber auf die Lesbarkeit des Dokuments.

Eine häufige Frage bei der Schriftwahl für den Lebenslauf lautet: Sollte ich eine Schriftart mit oder ohne Serifen verwenden? Serifen sind kleine Querstriche am Ende der Linienführung der Buchstaben. Sie vermitteln den Buchstaben einen handschriftlichen Charakter. Ob eine Schriftart mit oder ohne Serifen verwendet werden sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt schlicht darauf an, was du mit deinem Lebenslauf ausdrücken möchtest. Schriftarten mit Serifen wirken etwas anspruchsvoller und edler, während Schriftarten ohne Serifen eher nüchtern und praktisch daherkommen.

Tipp: Wenn du dir nicht sicher bist, probiere es einfach aus und erstelle den Lebenslauf in unterschiedlichen Schriftarten. Frage dann Freunde oder Familienmitglieder, vielleicht auch ehemalige Kollegen, welche Version sie besser finden.

Eine der am häufigsten verwendeten Serifen-Schriftarten ist Times New Roman. Mit dieser Schriftart im Lebenslauf gehst du auf Nummer sicher, wirst aber auch nicht aus der Menge der Bewerbungen herausstechen.

Das gilt auch für die serifenlose Schriftart “Arial”, die ebenfalls in vielen Lebensläufen verwendet wird und daher auch nicht dazu geeignet ist, sich von anderen abzusetzen. Alternative Schriftarten ohne Serifen für Lebensläufe sind Helvetica und Calibri.
Hier eine Liste von Schriftarten, die sich für die meisten Lebensläufe anbieten:

Ohne Serifen:

  • Helvetica
  • Calibri
  • Arial

Mit Serifen:

  • Garamond
  • Georgia
  • Times New Roman 

Welche Schriftart auch immer du wählst, beachte aber einen Grundsatz: Mische nicht zu viele Schriftarten in deinem Lebenslauf. Maximal zwei sollten es sein.

Die passende Schriftgröße

Die Schriftart für den Lebenslauf sollte nicht zu klein und nicht zu groß gewählt werden. Eine zu kleine Schrift ist schlechter lesbar und könnte außerdem den Verdacht erwecken, dass du versucht hast, Platz zu sparen, weil du es nicht geschafft hast, den Lebenslauf auf das Wesentliche zu kürzen. Eine zu große Schrift könnte dagegen zur Vermutung führen, dass du auf diese Weise mehr Inhalt vortäuschen möchtest.

Als Schriftgröße für den Textkörper bzw. den Fließtext bietet sich eine Bandbreite zwischen 11 und 13 an. Die Überschriften sollten jeweils ein bis zwei Punkte größer sein.
Verwende nicht zu viele unterschiedliche Schriftgrößen in deinem Lebenslauf. Zwei sind meistens ausreichend. Falls du dein Deckblatt besonders gestalten möchtest, kannst du hier zusätzliche Schriftgrößen verwenden.

Zeilenabstand und Ränder

Bei der Wahl des Zeilenabstands und der Ränder in deinem Lebenslauf kannst du dich an der DIN 5008 orientieren. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Norm zur Erstellung von Geschäftsbriefen. Wenn du Anschreiben und Lebenslauf nach DIN 5008 ausrichtest, macht das einen professionellen Eindruck und verbessert außerdem die Lesbarkeit der Dokumente.
Als Zeilenabstand sieht DIN 5008 eine Zeile vor. Bewährt hat sich aber auch ein Zeilenabstand von 1,5. Zwei Zeilen sind dagegen zu viel.

Für die Seitenränder gelten laut DIN 5008 die folgenden Werte:

  • Oben: 4,5 cm (ohne Kopfzeile)
  • Unten: 2,5 cm
  • Links: 2,5 cm
  • Rechts 2 cm (mindestens jedoch 1 cm)

Du bist aber nicht an diese Vorgaben gebunden. Wenn du zum Beispiel ein mehrspaltiges Layout für deinen Lebenslauf verwendest, dann können die Ränder auch schmaler sein.

Wir empfehlen dir, den rechten und den linken Rand in der gleichen Breite zu setzen. Das schafft ein harmonisches Bild.
Gemäß DIN 5008 sollte der Text zudem linksbündig oder im Blocksatz angeordnet sein. Unser Tipp: Verwende linksbündigen Text, weil das die Lesbarkeit verbessert.

Welches Dateiformat?

Als Dateiformat für deinen Lebenslauf solltest du das PDF-Format verwenden. Das hat verschiedene Gründe: Erstens ist es das Format, welches Personalerinnen und Personaler erwarten und mit dem sie am besten umgehen können. Zweitens kann das Versenden einer Word-Datei mit Sicherheitsproblemen verbunden sein. So erhält der Empfänger einer E-Mail mit einer Word-Datei normalerweise einen Sicherheitshinweis. Manche Mailserver und Mailprogramme filtern Word- und andere Office-Dokumente sogar heraus, so dass sie den Empfänger gar nicht erst erreichen.

Der Lebenslauf in der Bewerbungsmappe

Der Lebenslauf ist das Herzstück deiner Bewerbungsmappe - ganz gleich, ob du diese online oder klassisch auf Papier erstellst. In der Reihenfolge der Unterlagen folgt der Lebenslauf nach dem Bewerbungsanschreiben und dem optionalen Deckblatt. Die Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen in deiner Bewerbungsmappe sollte wie folgt geordnet sein:

  • Bewerbungsanschreiben
  • Deckblatt (optional)
  • Lebenslauf
  • Motivationsschreiben (optional)
  • Zeugnisse
  • Weitere Anlagen wie zum Beispiel Praktikumsnachweise

Wie umgehen mit häufigen Jobwechseln im Lebenslauf?

Zu viele Jobwechsel im Lebenslauf können sich nachteilig auswirken, besonders dann, wenn die einzelnen Jobs bereits nach kurzer Zeit beendet wurden. Arbeitgeber könnten dann zur Auffassung gelangen, es handele sich beim Bewerber um einen sogenannten Job Hopper, also um jemanden, der sich nicht festlegen möchte oder der sich nicht durchsetzen kann. Verständlicherweise möchten viele Unternehmen solche Personen nicht einstellen, weil sie befürchten, der Kandidat könne auch sie nach kurzer Zeit wieder verlassen oder einfach nicht die erwartete Leistung bringen. Als Faustregel gilt, dass man etwa drei Jahre in einem Job verbracht haben sollte, bevor man wechselt. Kürzere Zeiträume werfen Fragen auf. Allerdings sind häufige Jobwechsel in manchen Branchen völlig normal und werden manchmal sogar erwartet. Beispiele sind Softwareentwickler, Berater, aber auch Projektmanager und Ingenieure. 
Wenn du bereits verschiedene Jobwechsel hinter dir hast und befürchtest, diese könnten bei deinem Wunscharbeitgeber einen negativen Eindruck hinterlassen, hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Lasse bestimmte Jobs aus und setze stattdessen eine Lücke im Lebenslauf. Eine solche Lücke kann manchmal einfacher erklärt werden als ein Job, in dem es nicht gut gelaufen ist.
  • Meist ist der beste Weg, einfach ehrlich zu sein: Sei offen und gib bei den einzelnen Jobwechseln im Lebenslauf jeweils den Grund an. Das solltest du aber nur dann machen, wenn der Grund nicht in deiner Leistung lag, sondern zum Beispiel in Umstrukturierungen oder im Stellenabbau. Gute und legitime Gründe können auch Karrieresprünge, ein Umzug oder familiäre Ursachen sein.
  • Abraten möchten wir dagegen auf Monatsangaben im Lebenslauf verzichten, um kurze Beschäftigungsverhältnisse zu kaschieren. Personaler haben ein Gespür für solche Techniken. Spätestens im Vorstellungsgespräch wirst du danach gefragt werden. Im ungünstigen Fall führt eine solche Verschleierung zum direkten Aussortieren deiner Bewerbung.

Wichtig ist es, dass die einzelnen Stationen im Lebenslauf einen roten Faden ergeben und dass sich daraus ein stringenter Karriereweg ablesen lässt. Häufige Jobwechsel zu Beginn des Berufslebens sind dabei auch durch noch fehlende Orientierung und das Sammeln von Erfahrungen zu erklären.

Wie umgehen mit Lücken im Lebenslauf?


Lücken im Lebenslauf sind völlig normal und können verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel eine Kündigung, Krankheit, berufliche Orientierung oder auch der Versuch, sich selbständig zu machen.

Nach wie vor ist es so, dass unerklärte Lücken im Lebenslauf Fragen bei Arbeitgebern aufwerfen, denn längere Zeiten der Untätigkeit genießen vielfach - ob zu Recht oder zu Unrecht - einen schlechten Ruf. Dabei gilt die Faustregel: Lücken von mehr als zwei Monaten solltest du erklären.

Daher ist es wichtig, dass du zu jeder Lücke etwas erzählen und sie im Idealfall auch als genutzte Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung beschreiben kannst.

Beispiel: Wenn du aufgrund einer Kündigung deines vorherigen Jobs länger arbeitslos warst, beschreibe, wie du diese Zeit genutzt hast, zum Beispiel für persönliche Weiterbildungen oder zur Planung deines weiteren Berufslebens. Vermeide übrigens den Begriff “arbeitslos”, weil er negativ und passiv klingt. Besser ist "arbeit suchend".
Wichtige Regeln für den Umgang mit Lücken im Lebenslauf:

  • Sei ehrlich und authentisch. Auf keinen Fall die Unwahrheit erzählen.
  • Gehe offen mit den Lücken um und stelle sie positiv dar. Damit das überzeugend wirkt, solltest du selbst davon überzeugt sein.
  • Antworte bei Rückfragen gelassen und nimm dir Zeit für deine Antwort. Das wirkt souverän.

Lebenslauf optimieren für ATS

Unter einem sogenannten ATS versteht man eine Software, die manche Unternehmen verwenden, um eine automatische Vorab-Selektion von Lebensläufen durchzuführen. ATS steht für “Applicant Tracking System”, also für ein System zur Nachverfolgung von Bewerberinnen und Bewerbern.

Die Software scannt die eingehenden Bewerbungen auf bestimmte Keywords und Themen, kann aber auch bestimmte Formulierungen erkennen. Man nennt diesen Vorgang auch CV-Parsing.  Dies gilt es bei der Erstellung deiner Bewerbung zu beachten. Weil ein modernes ATS auf KI basiert, bietet es sich an, beim Erstellen einer Bewerbung und eines Lebenslaufs ebenfalls KI zu nutzen - zum Beispiel ChatGPT. Mithilfe eines passenden Prompts kannst du einen Text erstellen lassen, in dem die für deinen angestrebten Job wichtigen Kompetenzen erwähnt werden. Achte aber darauf, dass du nur solche Kompetenzen nennst, über die du auch verfügst und für die du konkrete Beispiele und Nachweise erbringen kannst.

Wichtig außerdem: HR-Software wie ATS sind auch in der Lage, Rechtschreibfehler zu erkennen. Zu viele solcher Fehler können zur Abwertung deiner Bewerbung führen. Du solltest daher vor dem Absenden einen Check auf mögliche Fehler durchführen. Dazu kannst du beispielsweise ein Textverarbeitungsprogramm wie Word verwenden.

Ist die Verwendung von Lebenslauf-Vorlagen sinnvoll?

Das Verwenden einer Vorlage oder eines Templates zum Erstellen eines Lebenslaufs bietet mehrere Vorteile:

  • Format, Layout und Design entsprechen den Anforderungen, die an einen Lebenslauf gestellt werden.
  • Du sparst Zeit und Aufwand, weil du nur noch den Text ausfüllen musst.
  • Auch wenn du wenig Erfahrung mit dem Gestalten von Bewerbungsunterlagen hast, kannst du mit einer Vorlage einen ansprechenden Lebenslauf erstellen.

Im Web gibt es viele Vorlagen und Templates für Lebensläufe mit unterschiedlichen Stilen und Designs. Oftmals werden sogar spezielle Vorlagen für bestimmte Berufe oder Branchen angeboten. Du kannst auch einen Lebenslauf-Generator oder Lebenslauf-Editor verwenden. 

Das selbständige Erstellen eines Lebenslauf-Dokuments ohne Vorlage empfehlen wir dir nur dann, wenn du über genügend Erfahrung verfügst und sicher mit Tools wie Microsoft Word umgehen kannst. Beachte dann unbedingt unsere Hinweise zum Layout und Format in diesem Beitrag.

Online-Bewerbung und Online-Lebenslauf

Viele Unternehmen bieten heute die Möglichkeit zur Online-Bewerbung an, zum Beispiel per E-Mail oder über das unternehmenseigene Karriereportal, auf dem du deine Unterlagen einfach hochladen kannst.

Bei einer Online-Bewerbung schickst du die benötigten Dateien, meist nur Anschreiben und den Lebenslauf, an deinen potentiellen Arbeitgeber. Weitere Unterlagen wie Zeugnisse oder Zertifikate von besuchten Kursen und Seminaren reichst du auf Anfrage nach. Normalerweise geben die Unternehmen an, welche Unterlagen sie für eine Online-Bewerbung benötigen.

Für die Erstellung deines Lebenslaufs spielt es keine Rolle, ob du ihn für eine Online-Bewerbung oder für eine Bewerbung auf dem Postweg benötigst. Der Vorteil der Online-Bewerbung ist, dass du die Unterlagen nicht ausdrucken und zur Post bringen musst.
Beim Anschreiben achte darauf, ob du dieses in ein Freitextfeld auf dem Unternehmensportal eintragen kannst, oder ob es die Möglichkeit gibt, das Anschreiben als separates Dokument hochzuladen.

Bewerbung per WhatsApp

Bewerbungen per WhatsApp über Smartphones werden immer beliebter, denn sie bieten den Unternehmen einen besonders kurzen und direkten Weg zu potentiellen Bewerbern. Dazu schalten die Unternehmen häufig sogenannte Click to Messenger-Ads, über die man direkt in eine Chat-App wie WhatsApp geleitet wird. Bei Interesse wird das Anschreiben einfach über die App als Textnachricht gesendet.

Zusätzliche Dokumente wie der Lebenslauf und Zeugnisse schickst du einfach als Anhang mit.
Anhänge wie der Lebenslauf müssen auch bei einer Bewerbung per WhatsApp in Ordnung sein. Auch hier müssen Form und Inhalt passen.

Kann man den gleichen Lebenslauf an viele Unternehmen verschicken?

Warum sollte man sich die Mühe machen und für jede Stelle, auf der man sich bewirbt, einen eigenen Lebenslauf erstellen? Die Antwort darauf: Weil jede Stelle und jedes Unternehmen anders ist. 

Bei einem Lebenslauf kommt es darauf an, zu zeigen, dass du zum Unternehmen und seiner Kultur passt. Das drückt sich durch die Form und das Design des Lebenslaufs aus, vor allem aber durch dessen Inhalt. So kannst du je nach Stellenausschreibung und Unternehmen andere Schwerpunkte in deinem Lebenslauf setzen und auch andere Formulierungen wählen. Die Bewerbung bei einem Start-Up im IT-Bereich sollte dementsprechend anders aussehen als eine Bewerbung, die du bei einem großen Konzern mit vielen Mitarbeitern und einer großen Personalabteilung einreichen kannst.

Deshalb unser Tipp: Es lohnt sich, etwas zusätzliche Arbeit in unterschiedliche Bewerbungen und Lebensläufe zu stecken, denn dadurch erhöhen sich die Erfolgschancen deutlich. Natürlich kannst du bestimmte Elemente wiederverwenden. Achte aber darauf, dass die Dokumente sowohl vom Äußeren als auch vom Inhalt möglichst gut zum jeweiligen Unternehmen passen.

Wenn ein CV statt eines Lebenslaufs verlangt wird

Manche Unternehmen verlangen von ihren Bewerbern einen CV.  Diese Abkürzung steht für "Curriculum Vitae”, was übersetzt ebenfalls Lebenslauf bedeutet.  Insbesondere bei Bewerbungen ins Ausland und hier wiederum besonders nach Großbritannien, wird ein CV verlangt. In den USA kommt es darauf an, auf welche Stelle du dich bewirbst. In manchen Fällen wird ein sogenanntes Resumé verlangt, für akademische Bewerbungen dagegen ebenfalls ein CV.

Inhaltlich ist ein CV einem klassischen tabellarischen Lebenslauf sehr ähnlich. Es gibt jedoch einige Unterschiede:

  • Persönliche Angaben wie das Alter sowie ein Bewerbungsfoto werden auf jeden Fall weggelassen.
  • Datum und Unterschrift sind nicht enthalten.
  • Umfang: zwei bis drei Seiten
  • Es gibt eine etwas anders geartete inhaltliche Aufteilung. Ein CV muss die folgenden Abschnitte enthalten:
    Überschrift
  • Personal details: Kontaktdaten
  • Professional experience: beruflicher Werdegang in umgekehrt chronologischer Reihenfolge, so dass die zuletzt absolvierten Stationen vorne stehen
  • Education: Bildungsweg mit Schule, Ausbildung, Studium und Weiterbildungen
    Skills: siehe Hard Skills oben
  • Personal interests: Hobbys und andere Interessen.

Checkliste für deinen Lebenslauf

Bevor du deinen fertiggestellten Lebenslauf verschickst oder hochlädst, solltest du die folgende Checkliste durchgehen und abhaken. So stellst du sicher, dass du nichts vergessen hast und dass alle Unterlagen sowohl optisch als auch inhaltlich in Ordnung sind.

  • Kontaktinformationen sind vollständig und korrekt.
  • Angaben zum beruflichen Leben und zur Ausbildung sind vollständig und aktuell.
  • Es gibt keine Angaben im Lebenslauf, die für den Arbeitgeber nicht interessant sind.
  • Prüfung auf Rechtschreibfehler und Grammatikfehler ist erfolgt.
  • Prüfung für ATS: Wichtige Keywords und Formulierungen sind enthalten.
  • Design, Format und Layout sind in Ordnung: Schriftarten, Schriftgröße, Ränder, Zeilenabstände, Dateiformat.
  • Lebenslauf ist unterschrieben.
  • Das Datum ist aktuell.
  • Foto hinzugefügt? Prüfe, ob der Arbeitgeber Bewerbungen ohne Foto verlangt.
  • Dateinamen der Dokumente sind aussagekräftig und fehlerfrei.

Noch einfacher als ein Lebenslauf: Von Unternehmen gefunden werden

Unternehmen sind auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Deshalb drehe den Spieß doch einfach um: Stelle ein Stellengesuch auf Stellenmarkt.de ein und lass dich finden. Die Unternehmen bewerben sich dann bei dir. Der besondere Vorteil: Du kannst dein Stellengesuch völlig anonym einstellen. Erst wenn sich das passende Unternehmen bei dir bewirbt, kannst du Kontakt aufnehmen.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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